Vita

Hübsch, Khola Maryam: Jahrgang 1980, geboren in Frankfurt am Main. Journalistin und Publizistin, Spoken Word Künstlerin und Aktivistin, hält Fach- und Publikumsvorträge zum Thema Islam. Studium der Publizistik, Psychologie und Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, M.A.

Beiträge u.a. für: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Die Welt, Die ZEIT, die taz, der Freitag, Deutschlandfunk, NDR

Themenschwerpunkte: Toleranz im Islam, Scharia und Säkularismus, Feminismus, Eco-Islam, Antimuslimischer Rassismus, Islamische Mystik.

War von 2001-2006 und 2009-2011 bundesweite Beauftragte für den interreligiösen Dialog der Lajna Imaillah (Frauenorganisation der Ahmadiyya Muslim Jamaat KdöR) in Deutschland.

2015 war sie als Sachverständige im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestages.

Mitglied der Deutschen Islamkonferenz (DIK)

Seit 2021 im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks als Vertreterin der islamischen Verbände

Ihr neues Buch heißt: „Rebellion der Sehnsucht – Warum ich mir den Glauben nicht nehmen lasse“, Herder, 2018.

English

Khola Maryam Hübsch was born in Frankfurt am Main in 1980. She ist a published journalist, author and spoken word artist. She holds lectures and gives public speeches about Islam at universities and for public.

She accomplished an M.A. from the Johannes Gutenberg-University in Mainz in Journalism, Psychology and German Studies.

Her journalistic work has been published by nationwide papers like Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Die Welt and Die Zeit, to name a few.

Her main focus subjects include: tolerance and Islam, Islam and human rights, Sharia and secularism in Islam, Gender relations in Islam, Eco-Islam, Feminism, anti-muslim racism.

From 2001-2006 and 2009-2011 she held the position of nation wide delegate for the inter-religious dialogue of the Lajna Imaillah (women´s organisation of the Ahmadiyya Muslim Jamaat KdöR) in Germany.

2015 she was member of the committee of experts on Human Rights and Humanitarian at the German Bundestag (the German Federal Parliament)

She is member of the German Islam Conference´s plenary under the leadership of the Federal Minister of the Interior.

She received the „Mondoreligioni Award 2019“ for „standing up against injustice, persecution and abuse“ by the Section of Sociology of Religion of the Italian Sociological Association (AIS) in Rom/ Italy.

Biennale: Now the heads are talking, over whose heads people normally like to talk, and they’re talking their heads off! Khola Maryam Hübsch and Sanna Hübsch – they’re the Hübsch-Sistaz. In “feminist freestyle” , they don’t just shake up all the issues around Muslims and racism, but open up surprising perspectives too.

Vorträge

Deutschlandweit Lesungen, Spoken-Word Auftritte (Poetry Slams) sowie Vorträge und Workshops zu u.a. folgenden Themenbereichen möglich:

  • Reform des Islam/ Scharia & Säkularismus/ Toleranz im Islam
  • Anti-muslimischer Rassismus
  • Zwischen Rap und Rezitation – Fundamente des IS-Terrors
  • Rechtspopulismus und die German Angst vor dem Islam
  • Islamische Mystik
  • Islam und Feminismus

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Auswahl Aktueller Veranstaltungstitel

Zwischen muslimischen Influencern und Netzfeminismus: Schafft die Sexismus-Debatte neue Allianzen oder kognitive Dissonanzen?

Muslimische Influencer weltweit haben in den letzten Jahren eine beachtliche Anzahl an Followern generiert. Der Vortrag geht der Frage nach, inwiefern muslimische Social Media Akteurinnen zur Hinterfragung oder aber zu einer impliziten Zementierung traditioneller Geschlechterrollenbilder beitragen und welche Impulse sie für den theologischen und feministischen Diskurs setzen.

Neu beflügelt wurde die Diskussion um die Relevanz struktureller, geschlechtsspezifischer Asymmetrien von Kleiderkonventionen durch die Sexismus-Debatte rund um die #metoo-Kampagne. Während manche Netzfeministinnen einerseits die Konstruktion und Naturalisierung sozialer Geschlechterordnungen problematisieren, schlagen sie anderseits Konzepte vor, die der islamischen Philosophie einer zurückhaltenden Kleidungs-Konvention nahe stehen. Gleichzeitig wird die traditionelle Bedeutung dieser von den einflussreichsten Hijab-tragenden Influencern und Social Media Stars abgelehnt. Es wird die These aufgestellt, dass das Changieren zwischen individueller Selbstdarstellung und kollektiver religiöser Norm zu einer kognitiven Dissonanz führt. Diese wird jedoch unsichtbar gemacht, indem innerreligiöse Traditionskritik instrumentalisiert wird, um die Aushöhlung feministischer und religiöser Konzepte zu legitimieren.

Daraus ergeben sich neue Allianzen, Thesen und Diskurse, die im Vortrag aufgegriffen werden, um Lösungsansätze im Umgang mit Geschlechterstereotypen und Sexismus zu erarbeiten.

Struktur statt Kultur: Zur Funktion des anti-muslimischen Rassismus

Der Rechtspopulismus nimmt in ganz Europa zu und bedient sich islamfeindlicher Ressentiments. Wie verändert sich eine Gesellschaft, wenn anti-muslimischer Rassismus salonfähig wird? Welche Muster finden sich in den politischen Debatten und was macht das mit Muslimen und mit der Mehrheitsgesellschaft?

Islam und Feminismus

Islam und Feminismus – (k)ein Widerspruch? Weltweit zeigen Musliminnen, welche feministische Revolution vom Koran ausging – und kämpfen gleichzeitig gegen die reaktionäre Entwicklung in der „islamischen Welt“. Von dieser Diskussion gelangt allerdings nur wenig in den öffentlichen Diskurs in Europa. Dabei könnte der muslimische Feminismus spannende Impulse setzen. Die verkürzte Debatte um die Rolle der Frau im Islam zeigt ferner, dass feministische Narrative gerne instrumentalisiert werden, um Rassismus zu verschleiern. Kann es eine Allianz muslimischer und säkularer Feministinnen geben im gemeinsamen Kampf gegen Sexismus und Rechtspopulismus?

Liebe auf dem Krankenbett der Postmoderne – brauchen wir neue Spielregeln? Über die islamische Sicht auf Liebe in Zeiten des Kapitalismus.

Die Kriterien der Partnerwahl haben sich beeinflusst von einer aggressiv sexualisierten Massenkultur verschoben. Der Wille zur Liebe und die Entscheidung für die Lieben fallen angesichts der endlosen Wahlmöglichkeiten immer schwieriger. Gehorcht Liebe in Zeiten von Tinder den Gesetzen des kapitalistischen Marktes? Hat der postmoderne Mensch mit dem Glauben an Gott auch den den Glauben an die ewige Liebe verloren? Oder ist Liebe unsere neue Religion?

Über das Framing des Islam: Was bedeuten 1918 und 1968 für die Debatte 2018?

Seit 100 Jahren können Frauen in Deutschland wählen und vor 50 Jahren kam es zu sozialen Umwälzungen im Zuge der 68er Bewegung. 2018 befürchten viele Menschen einen Rückschlag dieser Entwicklungen angesichts der Migration muslimischer Einwanderer. Dabei haben muslimische Frauen ihre ganz eigene Sicht auf die „sexuelle Revolution“ und #Metoo. Medial und verbal gesetzte Frames, d.h. Deutungsrahmen legen jedoch bestimmte Schlussfolgerungen nahe, die alternative Perspektiven verschwinden lassen. Ein Vortrag über das Framing von Feminismus und Islam aus Sicht einer gebürtigen Muslimin und 68er-Tochter.

Über Liebe und Glück in der Islamischen Mystik

Für den Islam sind die Stufen der Liebe unendlich. „Diejenige, die glauben und gute Werke tun – ihnen wird der Gnadenreiche Liebe bereiten“, heißt es im Koran. Der Prophet Muhammad erklärte, dass wahrer Glaube nur möglich sei, wenn die Menschen einander wahrhaft liebten. Doch was ist wahre Liebe? Der Vortrag beschäftigt sich mit der mystischen Dimension der Liebe im Islam, die schon Goethe zu seinem „Stirb und Werde“ inspirierte. Untersucht wird ferner anhand der Liebesbeziehung von Mann und Frau wie die Pfade der Liebe im Islam beschrieben werden – und welche Weisheiten der Islam für den nach Liebe Suchenden formuliert.

Stört Religion die Integration?

wie viel Religion verträgt der säkulare Staat? Wenn es um den Islam in Deutschland geht, ist diese Frage von besonderer Brisanz. Vor zehn Jahren sorgte das sogenannte „Kopftuchurteil“ für Diskussionen. Die Beschneidungsdebatte und das Burkini Urteil zeigen, dass die Frage nach der Bedeutung und Sichtbarkeit der Religion im säkularen Staat nach wie vor aktuell ist.

Doch im Zuge der voranschreitenden Pluralisierung unserer Gesellschaft stellt sich nicht nur die Frage, ob „die Scharia“ mit der Demokratie kompatibel ist. Die Religionszugehörigkeit dient immer häufiger als Etikett, um das Fremde zu konstruieren. Die Religion des Islam wird dann als Störfaktor im Integrationsprozess wahrgenommen. Ist Religiosität eine Integrationsbarriere?

Zwischen Scharia und säkularem Staat

Ist „die Scharia“ zu vereinbaren mit säkularen Konzepten eines demokratischen Rechtsstaates? Welche Herausforderungen sind zu bewältigen angesichts der wachsenden Anzahl von Muslimen? Gibt es Grenzen der Toleranz im Umgang mit der Religionsfreiheit?